Aus drei mach eins – Das 420er Projekt
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- Veröffentlicht: 24. September 2016
Warum immer einhand segeln, wenn der Verein auch über drei gut gereifte 420er verfügt? Daraus muss sich doch etwas machen lassen - dachte sich die Laser-Jugend des Duisburger Segel-Clubs. So wurden zu Beginn des Sommers die drei betagten Jollen von den Jugendlichen gründlich unter die Lupe genommen, fachmännisch beraten von Peter und Jens. Besonders der dunkelblaue 420er, der schon länger unter dem Dach der Bootshalle lagerte, als sich irgend jemand erinnern konnte, weckte ihre Neugier. Einmal nach unten bugsiert, sah er mit seiner hölzernen Scheuerleiste fast schon edel aus, und stammte außerdem von Lanaverre, der ursprünglichen Werft dieser Bootsklasse. Schnell war klar: Der sollte wieder flott gemacht werden!
Zum Ausschlachten freigegeben wurde dagegen der schilfgrüne 420er, der die letzten Jahre im Freien verbracht hatte. So begann die Sommeraktion damit, alles, was von diesem Boot noch irgendwie zu gebrauchen war, abzumontieren. Danach erbarmte sich Jens und zersägte den Rumpf in handliche Teile, die Jan-Hinrich anschließend zum Betriebshof brachte.
Nun kam der blaue 420er an die Reihe. Es zeigte sich, dass der vierzig Jahre alte Rumpf in einem erstaunlich guten Zustand war. Durch die trockene, frostfreie und sonnengeschützte Lagerung hatte das Material in all den Jahren kaum gelitten. Sanierungsbedürftig war allerdings die hölzerne Verstärkungsleiste am Spiegel, die sich bereits abgelöst hatte. Sie wurde von Luisa abmontiert, abgeschliffen, neu lackiert und schließlich mit Unterstützung von Jan-Hinrich mit Epoxy wieder eingesetzt. Auch zwischen der Scheuerleiste und Rumpf musste noch an einigen Stellen Epoxy neu vergossen werden.
Nun sah der Rumpf eigentlich schon ganz gut aus! Während des Opti-Laser-Sommercamps sollte das Schiff noch poliert und dann aufgeriggt und zu Wasser gelassen werden. Doch ganz so einfach war es leider nicht: Beim Fockfall war die Rolle kaputt, der Fockdraht fehlte, einige Falle mussten ausgetauscht werden... so blieb es dann doch ein reines Laser-Camp und der 420er an Land. Doch auch nach Schulbeginn blieb das Wetter schön, der See lockte und auch der dreiviertelfertige 420er. Aber sollte man wirklich in das mehr oder weniger schrottreife Rigg noch Geld und Zeit investieren? Und nun kommt 420er Nummer drei ins Spiel: Dessen froschgrüner Rumpf war zwar in einem tristen Zustand, jedoch das Rigg vor ein paar Jahren für ein Probe-Training in Stand gesetzt worden. So lag es nahe, die Riggs auszutauschen. Eine letzte Herausforderung war es, dass dazu auch die Mastfüße ausgetauscht werden mussten. Und dann war es tatsächlich so weit: Am 10. September machte der „neue“ 420er seine Jungfernfahrt!
Vielen Dank an unsere Jugendabteilung für diese tolle Instandsetzung!